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Heute möchte ich über ein bemerkenswertes Nahrungsergänzungsmittel sprechen, das weit mehr kann, als nur Muskelmasse aufzubauen – Kreatin. Die positiven Auswirkungen von Kreatin auf die körperliche Leistungsfähigkeit sind weithin bekannt, aber wusstet ihr, dass es auch positive Effekte auf unser Herz haben kann? Darüber hinaus gibt es einige vielversprechende Hinweise darauf, dass Kreatin neuroprotektive Eigenschaften haben könnte, was den Körper insbesondere bei verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen wie z.B. Parkinson oder Alzheimer unterstützt.

Nicht nur gut für die Fitness, sondern auch noch gesund?

Kreatin ist eine natürliche Substanz, die in unseren Muskeln vorkommt und eine entscheidende Rolle bei der Energieversorgung während intensiver körperlicher Aktivitäten spielt. Viele Fitnessbegeisterte und Sportler nutzen Kreatin als Ergänzung, um ihre Trainingsleistung zu steigern und schneller Fortschritte zu erzielen. Doch es gibt immer mehr wissenschaftliche Beweise dafür, dass Kreatin viele andere positive Eigenschaften auf unsere Gesundheit haben kann.

Kreatin sorgt für eine Erweiterung der Blutgefäße

Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Kreatin eine positive Wirkung auf verschiedene Herzparameter haben kann. Zum Beispiel wurde festgestellt, dass Kreatin die Produktion von Stickstoffmonoxid erhöht, eine Substanz, die zur Erweiterung der Blutgefäße beiträgt und somit den Blutfluss verbessert. Ein gesunder Blutfluss ist entscheidend für die Versorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff und Nährstoffen.

Was sagt die Wissenschaft zur Herzgesundheit durch Kreatin?

Darüber hinaus deuten einige Untersuchungen darauf hin, dass Kreatin dabei helfen kann, den Blutdruck zu regulieren. Ein hoher Blutdruck ist ein Risikofaktor für Herzerkrankungen, und die Fähigkeit von Kreatin, zur Blutdrucksenkung beizutragen, könnte somit langfristig positive Auswirkungen auf die Herzgesundheit haben.

Es ist faszinierend zu sehen, wie Kreatin, das ursprünglich als Supplement zur Verbesserung der sportlichen Leistung entwickelt wurde, auch eine potenziell schützende Rolle für unser Herz übernehmen könnte. Natürlich ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass Nahrungsergänzungsmittel nicht als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung und einen gesunden Lebensstil dienen sollten. Aber die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die positiven Effekte von Kreatin auf das Herz legen nahe, dass es möglicherweise noch mehr zu bieten hat, als wir bisher gedacht haben.

Alzheimer und Parkinson? Kreatin kann vorbeugen!

Aktuell wird auf diesem Gebiet noch geforscht, jedoch ist eine Tendenz durch die positiven Eigenschaften dieses Nahrungsergänzungsmittels zu erkennen. Ich möchte euch diesbezüglich 4 potentielle Stellschrauben zur Prävention neurodegenerativer Krankheiten nahebringen.

  1. Energiestoffwechsel im Gehirn: Kreatin ist an der Bereitstellung von Energie für Zellen beteiligt, indem es den Phosphokreatin-Pool erhöht. Dies ist besonders im Gehirn wichtig, da das Gehirn eine kontinuierliche Energieversorgung benötigt. Bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer kann eine gestörte Energieproduktion zu Schäden in den Nervenzellen führen. Kreatin könnte diesen Energiestoffwechsel unterstützen und so die neuronale Funktion schützen.
  2. Antioxidative Wirkung: Kreatin zeigt antioxidative Eigenschaften, indem es dazu beitragen kann, schädliche freie Radikale zu neutralisieren. Freie Radikale können Zellschäden verursachen und spielen eine Rolle bei neurodegenerativen Prozessen. Die antioxidative Wirkung von Kreatin könnte dazu beitragen, die Zellen vor Schäden zu schützen.
  3. Entzündungshemmung: Entzündliche Prozesse sind bei vielen neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson beteiligt. Kreatin könnte dazu beitragen, Entzündungsreaktionen zu reduzieren, indem es bestimmte entzündungsfördernde Moleküle beeinflusst.
  4. Förderung der Zellüberlebenswege: Kreatin könnte Zellüberlebenswege im Gehirn aktivieren, die zur Erhaltung der neuronalen Integrität beitragen. Dies könnte dazu beitragen, den Zelltod in den betroffenen Regionen des Gehirns zu verhindern oder zu verlangsamen.

Kreatin aus natürlichen Lebensmitteln?

Hauptsächlich ist Kreatin in rotem Fleisch wie Rind und Schwein sowie Fisch wie Lachs und Thunfisch zu finden. Selbstverständlich gibt es auch vegetarische Quellen wie Hülsenfrüchte und Nüsse, allerdings ist die dort enthaltene Menge an Kreatin deutlich geringer. Als Beispiel wären da 4-5g Kreatin pro kg Rindfleisch, Lachs oder Thunfisch und nur ca. 0,1g auf 100g Hüslenfrüchte. Ich selbst sehe es aus ethischen Gründen nicht für notwendig 1kg Fleisch am Tag zu essen und supplementiere daher meinen restlichen Kreatinbedarf durch Ergänzungsmittel.

Wieviel Kreatin ist noch gesund?

Denkt daran, vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln immer mit einem Fachmann, wie beispielsweise einem Arzt oder Ernährungsberater, zu sprechen. Die Wissenschaft entwickelt sich ständig weiter, und es ist aufregend zu sehen, wie wir immer mehr darüber erfahren, wie natürliche Substanzen wie Kreatin unsere Gesundheit auf verschiedene Weisen unterstützen können. Die Annahme, dass eine dauerhafte Einnahme von Kreatin den Nieren schadet, ist längst überholt. Somit kann Kreatin nicht nur in zeitbegrenzten Intervallen genommen werden, sondern darf dauerhaft supplementiert werden. Meine Empfehlung liegt bei 0,1g am Tag, pro kg Körpergewicht. Tastet euch langsam an diese Menge heran, denn hohe Mengen über 10-15g können unter Umständen die Verdauung belasten.